Füllwörter: So lassen Sie Luft aus dem Text

Füllwörter machen Text unverständlich. Ich hätte auch schreiben können: Zu viele Wörter, die als Einschub oder Attribut überall in einem von Ihnen geschriebenen Text auftauchen, leisten so oder so auch nicht gerade einen Beitrag zur Verbesserung der allgemeinen Verständlichkeit. An diesem Beispiel wird bereits deutlich, worum es geht.  

Geschriebener Text lebt häufig von einer klaren Sprache. Es passiert recht schnell, sich beim Schreiben von zu viel Auch, Aber und Sowieso zu ertappen. Das ist ganz natürlich, denn im Redefluss kommen diese Wörter häufiger vor. In Texten sorgen Füllwörter jedoch oft für Unklarheit.  

Praxistipp: Schreiben Sie zunächst ohne Rücksicht auf Füllwörter. Beim Redigieren trennen Sie sich von allem, was den Text unnötig verlängert. Ein kleines Experiment: „Verzichtbar sind immer alle Wörter, ohne die ein Text auch nach der Streichung verständlich bleibt.“ Besser: „Verzichtbar sind Wörter, ohne die ein Text verständlich bleibt.“ In diesem Beispiel sind die Füllwörter: sind, immer, alle, auch, nach. Sogar das Substantiv „Streichung“ konnte gestrichen werden, denn das Wort „ohne“ setzt voraus, dass etwas fehlt.  

Neben diesem stilistischen Hinweis gelten außerdem die Regeln für eine Nachricht, mit Lead-Satz, Trichterform (das Wichtigste zuerst) und den 7 W-Fragen

Zur Übung folgt eine Auswahl von drei wahllosen Texten, die bei openPR, einem Online-Presseverteiler erschienen sind. Wie hätten Sie formuliert?  

  • „Selbstverständlich können nicht alle Produkte immer sämtliche Kriterien erfüllen. Bei FirmaX wird jedoch darauf geachtet, stets die bestmögliche Alternative anzubieten.“ 
  • „Im Zusammenhang mit diesem Enterprise-Projekt hatte die XYZ-Gruppe die hohe Priorität der Qualität der Beziehungen zu den über fünf Millionen Mitgliedern bei deren Betreuung im Rahmen der täglichen Transaktionen und im Zuge der lebenslangen Vertragsbeziehung betont.“  
  • „Das ganzheitliche Angebot eines integrierten Lead Managements ist der konsequente nächste Schritt für unsere zahlreichen B2B Kunden bei der zunehmend notwendigen Verzahnung von Marketing- und Vertriebsprozessen.“