Die Pressemitteilung ist eine Nachricht. Hatten wir das schon geklärt? Sie folgt den stilistischen Regeln, die dafür im Journalismus gelten. Die 7 W-Fragen gehören dazu. Doch welche musst du beantworten und welche sind verzichtbar? Da sind sind sie alle:
Die 7 W-Fragen auf einen Blick
Sie lauten: Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum? Woher?
Wir klären jetzt, warum Warum weniger wichtig ist und wie du auf das Wie und Woher verzichten kannst, wenn Wer, Was, Wann und Wo geklärt sind. Klar soweit?
Im ersten Satz der Nachricht, dem Leadsatz, werden die ersten zwei bis drei Fragen bereits geklärt. Alle weiteren liefern wichtigen Hintergrund. Im einzelnen steht hinter den W-Fragen:
- Wer? – Quelle, Aussageträger, Ursprung der Information. Das ist in der Regel deine Organisation oder dein Unternehmen.
- Was? – Ereignis, Anlass. Hier schreibst du, was geschehen ist. Wovon handelt der Text eigentlich?
- Wann? – Zeitbezug, Datum. In einer wirklich aktuellen Pressemitteilung ist das heute und nicht gestern oder neulich.
- Wo? – Ort, räumlicher oder geographischer Bezug. Häufig gibt es mehr als ein „Wo“: deine Stadt, dein Bundesland, regionale Märkte… Tatsächlich könnte das sogar eine entfernte Galaxie sein. Dann handelt deine Pressemitteilung möglicherweise von der Entdeckung eines neuen Sterns.
Ohne diese 4 W-Fragen kommt selten ein aussagekräftiger Text zustande. Die folgenden 3 halte ich dagegen für weniger wichtig. Deshalb ist es kein Grund zu verzweifeln, falls dir mal keine Antwort dazu einfällt:
- Wie? – Umstände, Details. Hierbei geht es um die Qualität einer Sache oder eines Ereignisses. Sie werden mit Attributen ausgedrückt. Du kannst die Frage in Gedanken erweitern: Wie ist es dazu gekommen?
- Warum? – Motive, Einstellungen. Zeige deinen Lesern Beweggründe auf, Ziele und Absichten der Handlung. Warum, zum Beispiel, ist ein neues Produkt von Vorteil?
- Woher? – Vorgeschichte, Hintergrund. Kläre im Text über Zusammenhänge auf! Das können historische Aspekte ebenso sein wie geographische.
Es gibt also 4 Faktenfragen und 3 Hintergrundfragen. Mitunter empfiehlt es sich, dem Hintergrundabsatz eine W-Frage als rhetorische Frage voranzustellen. Zum Beispiel: „Warum engagieren wir uns für fairen Handel?“ Sparsam eingesetzt, erhöht das die Verständlichkeit einer Pressemitteilung.
Warum die 4, 5 oder 7 W-Fragen in der Pressearbeit wichtig sind
Die 7 W-Fragen sind Handwerkszeug eines jeden Journalisten. Die Redaktion wird deine Pressemitteilung danach bewerten, ob ein paar Ws geklärt sind. Das W entscheidet also über Wohl und Wehe.
Du machst es den Medienpartnern leichter, wenn du dich auf die Fakten aus den Antwortren auf W-Fragen konzentrierst. Ein häufiger Fehler ist, mit unwesentlichen Details zu beginnen. In meiner journalistischen Praxis sind mir Unternehmensnachrichten begegnet, die ungefähr so klingen: „Strahlender Sonnenschein und ausgelassene Stimmung herrschten bei der Einweihung des neuen Fabrikgebäudes.“ Zugegeben, wenigstens ein W lässt sich erahnen: Es geht um eine Eröffnung.
Schreib keine Wetterberichte, schreib faktenhaltige Nachrichten!