Super Idee, super gemacht, alles super. Im Gespräch und leider auch in super vielen Texten begegnet uns dieses Wort. Hier eine kleine Auswahl aus echten Pressemitteilungen, die ich mit einer Suche nach dem Stichwort „Super“ auf Open-PR gefunden habe:
Bikini-Trends werden angepriesen mit: „Sie sind nicht nur super sexy, sie zeigen auch fast „nahtlose“ Bräune auf der Haut.“ Außerdem sind sie „supergünstig“. Fotodrucke zum Muttertag kommen „als Geschenk super an“. Artikel eines Spielzeugherstellers sind „super geeignet als Geschenke für Kinder“. Welch Überraschung! Und Existenzgründer freuen sich über einen „super Preis“, den sie auf einer Messe überreicht bekamen. Was ein „Super Value Add Distributor“ sein soll, den ein „globaler Technologieanbieter“ erfunden habe, bleibt ein Rätsel.
Der dringende stilistische Rat ist: Vermeiden Sie „super“ als Attribut! Reicht es nicht, wenn ein Produkt „gut geeignet“ oder überhaupt ganz einfach „geeignet“ ist? Der Unterschied zwischen einem sexy Bikini und einem super sexy Bikini leuchtet nicht ein. Super können Sie superleicht weglassen und Ihrem Text fehlt nichts! Sie machen wir eine super Freude, wenn Sie diesen Text teilen. 😉
Übrigens: Wann ist super okay? Wenn Sie über Hobbyfilmer aus dem vorigen Jahrhundert und ihre Super-8-Filme schreiben, wenn Lotto Ihr Auftraggeber ist und die Superzahl erwähnt wird und gerne auch bei Tankstellen und Mineralölkonzernen. Wobei die Bedeutung des Super-Benzins seit der Abschaffung des Normal-Benzins ebenfalls fragwürdig ist.